Tag: 23. Juli 2025

  • Hafentage in Struer

    Vom 9. bis zum 13.7.2025 lag ich im Hafen von Struer. Der Hafen ist modern und hat alle Annehmlichkeiten, die man erwartet. Gute Duschen, ein Hafenleben und Einkaufsmöglichkeiten gleich um die Ecke.

    Am 9. feierten wir den gemeinsamen Törnabschluss mit einem feinen Essen im Hafenrestaurant.

    Am nächsten Morgen reiste Stefan via Aalborg – Kopenhagen – Zürich nach Hause.

    11.7.2025 Radtour nach Venoe

    Ich lieh mir ein Rad und fuhr die paar Kilometer bis zur kürzesten Fähre von Dänemark, welche Venoe mit dem Festland verbindet. Über die einzige geteerte Strasse ging es dem Strand entlang Richtung Norden. Immer wieder boten sich idyllische Ausblicke zur See oder über sommerliche Felder. Durch Felder und Wälder gings weiter Richtung Norden – zu den Robben.

    Ich fuhr mit dem Rad soweit es ging gegen Norden. Dann liess ich es am Strand zurück und legte die restlichen ca. 3 Kilometer über einen langen, menschenleeren Strand zurück. Kurz vor der Landzunge, wo wir die Robben gesichtet hatte, entdeckte ich farbige Punkte auf dem Wasser. Robben in Badeanzügen? Beim Nähergehen erkannte ich eine Gruppe Kajak-Wanderer. Sense mit Robben, die waren ja dann weg!

    Bei der Rückfahrt machte ich noch einen kleinen Umweg zum Venoe Havn. Ein kleiner, sehr romantischer Hafen! Da könnte ich auch mehrere Tage einfach liegen und die Natur geniessen.

    Manchmal bietet auch das Kleine interessante Ansichten. Jede Schnecke hat ihr eigenes Eiland.

  • Von Thyboroen nach Agger

    Ich legte ohne grosse Reue von Thyboroen ab. Der Hafen ist zu touristisch, als dass es mir da gefallen könnte – trotz dem traumhaft schönen Nordseestrand.

    Über das nördliche Fahrwasser machte ich mich auf den Weg nach Agger, eine Sackgasse weiter nördlich im Limfjord. Das Fahrwasser war zu Beginn gut betonnt und so 2.7 Meter tief. Doch plötzlich war ich inmitten einer Wasserwüste, die immer flacher wurde. Vorsichtshalber zog ich das Schwert ein und reduzierte die Fahrt und suchte in Schlangenlinie dem Verlauf des Fahrwassers zu folgen. Plötzlich rummste es und das Ruder ging hoch. Zum Glück ist das so gebaut, dass es bei Grundberührung aufklappt. Ich nahm es dann ganz aus dem Wasser und fuhr die restliche Meile nur mit dem Motor steuernd über ein Flach, das zeitweise unter einem Meter war.

    Am Ostrand des Beckens angekommen, kam ich wieder in das “normale” Fahrwasser nach Agger.

    Kurz vor Agger wurde es dann wieder kritisch: Das Fahrwasser war etwa ein Meter breiter als LillyBelle ausgeklappt. Also aufgepasst, dass das Kamel durch Nadelöhr geht!

    Der Hafen selber ist sehr klein und leicht angegammelt. Aber hier gefällt es mir. Nur wenige Touristen, ich bin das einzige Segelboot im Hafen. Kein Wunder bei dieser Anfahrt.

    Am Abend machte ich noch einen Ausflug zum 2 Kilometer entfernten Nordseestrand.

  • Von Gjellerodde nach Thyboroen

    17.7.2025

    Unter Segel legte ich von der Boje ab und fuhr bei schlappen 1 Bft Richtung Thyboroen. Ich wollte über ein nördlich liegendes Fahrwasser den Hafen erreichen. Von diesem Fahrwasser später noch mehr.

    Schon bald realisierte ich, dass das nördliche Fahrwasser zum Segeln zu schmal und zu flach ist. Also abfallen und bei nun guten 3 Bft. Raumschots mit 8 bis 9 Knoten Fahrt zum Fahrwasser Süd und danach durch die Fahrwassermarkierungen. Rasch kam der grosse Hafen mit unzähligen, grossen Windrädern, die dort auf Montage warten.

    Es ist beeindruckend, mit welchen Mitteln hier an der Energiewende geschraubt wird. Das ist ein Riesengeschäft!

    Bevor ich in den Hafen eindrehte, schnupperte ich noch kurz Nordsee-Luft. Bei der Ausfahrt des Sunds stand aber eine unangenehme, steile Welle. LillyBelle bockte und ächzte, da kehrte ich um.

    Plötzlich bemerkte ich einen Delfin, der direkt neben dem Boot die Welle absurfte. Er begleitete mich sicher 10 Minuten und schaute sich wohl das ungewohnte Boot an.

    Wie ich später bemerkte, sind sich die Tiere Boote gewohnt: Permanent wurden Touristen aus dem Hafen in den Sund gekarrt, um Delfin-Watching zu machen. Das geht vom Morgen in der Früh bis am Abend zum Sonnenuntergang! Ob die alle Delfine sehen? Das wage ich zu bezweifeln.

  • Von Venö nach Gjellerodde

    15.7.2025

    Ich hatte mir als Ziel Lemvig, ganz Westlich im Limfjord vorgenommen. Mangels Wind hiess es wieder motoren. Zum Glück waren es nur ca. 14 Meilen. Ich versuchte, den Autopiloten im Track-Modus fahren zu lassen. Ohne grossen Erfolg, immer wieder musste ich eingreifen und den Kurs korrigieren. Einmal mehr musste ich festellen, dass die Logik der Amis, wo Raymarine herkommt, und meine Erwartung an ein Marinegerät nicht kompatibel sind.

    Vor Lemvig gibt es ein Naturschutzgebiet, vor dem 2 Bojen der Danske Toursejler liegen.

    Ich schnappte mir eine Boje und machte es mir in der Kabine gemütlich, während es draussen wieder einmal schüttete.

    16.7.2025

    Ich beschloss, einen Tag an der Boje zu bleiben und einen Landgang zu machen. Gelegenheit, das Kajak auszuprobieren. Fazit: Das Ding ist zwar mühsam aufzustellen, aber als Wasserfahrzeug bewährt es sich.

    Zu Fuss machte ich mich an die Umrundung der Gjellerodde, eine malerische Landzunge mit grosser Lagune. Immer wieder eröffneten sich schöne Aussichten, die mich zum Verweilen einluden.

    In der Ferne konnte ich schon die gewaltigen Windräder vor Tyboroen sehen.

  • Von Struer nach Venoe

    14.7.2025

    Beim Ablegen zog ich mich aus der Box und machte am Bug mit einer Leine am Dalben fest, um die Arme auszuklappen.

    Dabei passierten mir auf der Steuerbordseite gleich 2 Missgeschicke.

    Zuerst verklemmte sich der Barberhauler unter dem vorderen Drehteller – also noch mal zugewinscht und das Tau unter dem Teller hervorgezerrt.

    Danach wieder ausgewinscht gegen viel Druck. Alle bekannten Hindernisse gecheckt. Nix ungewöhnliches entdeckt; also weiter Winschen. Unter Ächzen weigerte sich LillyBelle auch unter Anwendung von Kraft den Flügel auszufalten.

    Eine Inspektion ergab dann, dass sich der Karabiner des Ankers zwischen das Gelenk gelegt hatte. Das hat den Ausleger arg zerzaust. Optisch eine Katastrophe, technisch nicht kritisch.

    Der Karabiner hat es so stark verbogen, dass er nicht mehr einsatzfähig war. R.I.P.

    Die Überfahrt nach Venö unter Motor verlief dann ohne weiteren Zwischenfall.

    Ich machte dort an einer Boje der Danske Toursejler fest, deren Mitgliedschaft ich mir erworben hatte.