Seit dem letzten Blog ist viel Zeit vergangen und es ist viel geschehen. Aber mal alles der Reihe nach.
5. 7.2025 Von Greena nach Hals

Bei trübem Wetter und 5 Bft Westwind machten wir uns auf den Weg nach Norden. Zuerst profitierten wir noch von einem leicht raumen Wind, aber nach Passieren des Kaps Fornaes blies uns der Wind hart ins Gesicht und es baute sich eine unangenehme, steile Welle auf, die LillyBelle nicht goutierte – wir auch nicht.

Wir beschlossen daher, statt auf Udbyhoy gegenan zu bolzen, nach Hals durchzuziehen. Das war dann dank leicht raumen Wind und Geschwindigkeiten bis 12 Knoten zwar weiter, aber nicht länger.

Erschöpft kamen wir am Eingang zum Limfjord an. Zuerst versuchten wir es im südlichen Egense Havn. Aber dort war alles dicht und abweisend. So überquerten wir zusammengefaltet den Limfjord nach Hals. Das war eine Überfahrt an der Grenze des Gesunden für LillyBelle: zu viel Wind und zu viel Welle. Aber es ist noch mal alles gut gegangen.
Im Hafen dann das gleiche Bild wie auf der Südseite. Alle Plätze belegt, vielfach sogar im Päckchen.
So knallten wir uns frech an den Service-Kai und verbrachten dort eine kurze aber ruhige Nacht.

6.7.2025 Von Hals nach Aalborg
Gegen den Wind und gegen die Strömung kämpften wir uns durch den flussähnlichen Kanal mit 3 Knoten Richtung Westen.
Aalborg ist vom Wasser her nicht gerade einladend. Schon von weitem sieht man viel Industrie und grosse Wohnblöcke.

Vor der Brücke mussten wir dann eine halbe Stunde warten, bevor sie aufging. Zum Glück konnten wir dann bei der weiter westlich liegenden Eisenbahnbrücke gleich passieren. Wir fuhren ohne Probleme in den Skudehavn ein und machten an einem Fingerdock fest. Klappe zu – Affe tot.

7.7.2025 Von Aalborg nach Fur
Am nächsten Morgen ging’s nach Tanken und Einkaufen weiter mit der Flussfahrt. Nach Aalborg erweitert sich der Limfjord zu einer weiten Wasserfläche. Aber befahrbar ist er grösstenteils nur auf dem schmalen Kanal. Daneben wird es rasch sehr flach.
Schon fast entmutigt warteten wir bei Logstor auf die letzte Brückenöffnung vor dem richtigen Fjord.
Wir mussten noch eine Stunde gegen den Wind motoren, dann konnten wir endlich nach Süden abfallen und die Segel setzen.
Im Süden von Fur legten wir uns gleich neben dem Hafen an den Anker. Die Fahrt dorthin hatte uns versöhnt – Segeln vom Feinsten.

8.7.2025 Von Fur nach Struer
Am nächsten Tag ging es unter Segel bei bedecktem Himmel weiter Richtung Süden.

Spannend wurde es bei der Brücke, welche die Insel Mors mit dem Festland verbindet. Im Fahrwasser kreuzten wir in rascher Fahrt auf und passierten das Hindernis ohne Probleme.

Bis Struer, ganz im Süden des Limfjordes, ging es dann noch eine Weile, aber da wir segelten, wurde es nicht langweilig. Immer wieder musste man wegen Untiefen Wenden. An der Nordspitze von Venoe sahen wir eine grosse Robbenkolonie am Strand. Ich nahm mir vor, diese zu einem späteren Zeitpunkt noch näher anzuschauen.
Beim Einparken mit viel Seitenwind in die Box verfehlte ich die Lücke und knallte mit dem Anker voll gegen den Poller.
Schwein gehabt! Ausser dem geknickten Ego hat es keinen Schaden gegeben.
In Struer angekommen, beschloss Stefan, dass er von da nach Hause fahre. Die Fahrt nach Thysted, das ursprüngliche Ziel, sah wegen dem Wetter nicht so attraktiv aus.

Nach einem Hafentag verabschiedete ich Stefan an der Bahnstation.
Ich blieb in Struer zurück und machte mich an die Planung des nächsten Kapitels.

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