Kategorie: Uncategorized

  • Ich bin umgezogen

    Die Aktualisierung meiner Reise in WordPress ist zu aufwändig. Deshalb habe ich mich entschieden, meinen Reiseblog auf Find Penguins (https://findpenguins.com/60je6vnxra24w/trip/daenemark-auf-dem-wasser) umzuziehen

    Wenn Dich meine Reise mit LillyBelle weiterhin interessiert, kannst Du mir dort weiter folgen.

  • Hafentage in Struer

    Vom 9. bis zum 13.7.2025 lag ich im Hafen von Struer. Der Hafen ist modern und hat alle Annehmlichkeiten, die man erwartet. Gute Duschen, ein Hafenleben und Einkaufsmöglichkeiten gleich um die Ecke.

    Am 9. feierten wir den gemeinsamen Törnabschluss mit einem feinen Essen im Hafenrestaurant.

    Am nächsten Morgen reiste Stefan via Aalborg – Kopenhagen – Zürich nach Hause.

    11.7.2025 Radtour nach Venoe

    Ich lieh mir ein Rad und fuhr die paar Kilometer bis zur kürzesten Fähre von Dänemark, welche Venoe mit dem Festland verbindet. Über die einzige geteerte Strasse ging es dem Strand entlang Richtung Norden. Immer wieder boten sich idyllische Ausblicke zur See oder über sommerliche Felder. Durch Felder und Wälder gings weiter Richtung Norden – zu den Robben.

    Ich fuhr mit dem Rad soweit es ging gegen Norden. Dann liess ich es am Strand zurück und legte die restlichen ca. 3 Kilometer über einen langen, menschenleeren Strand zurück. Kurz vor der Landzunge, wo wir die Robben gesichtet hatte, entdeckte ich farbige Punkte auf dem Wasser. Robben in Badeanzügen? Beim Nähergehen erkannte ich eine Gruppe Kajak-Wanderer. Sense mit Robben, die waren ja dann weg!

    Bei der Rückfahrt machte ich noch einen kleinen Umweg zum Venoe Havn. Ein kleiner, sehr romantischer Hafen! Da könnte ich auch mehrere Tage einfach liegen und die Natur geniessen.

    Manchmal bietet auch das Kleine interessante Ansichten. Jede Schnecke hat ihr eigenes Eiland.

  • Von Thyboroen nach Agger

    Ich legte ohne grosse Reue von Thyboroen ab. Der Hafen ist zu touristisch, als dass es mir da gefallen könnte – trotz dem traumhaft schönen Nordseestrand.

    Über das nördliche Fahrwasser machte ich mich auf den Weg nach Agger, eine Sackgasse weiter nördlich im Limfjord. Das Fahrwasser war zu Beginn gut betonnt und so 2.7 Meter tief. Doch plötzlich war ich inmitten einer Wasserwüste, die immer flacher wurde. Vorsichtshalber zog ich das Schwert ein und reduzierte die Fahrt und suchte in Schlangenlinie dem Verlauf des Fahrwassers zu folgen. Plötzlich rummste es und das Ruder ging hoch. Zum Glück ist das so gebaut, dass es bei Grundberührung aufklappt. Ich nahm es dann ganz aus dem Wasser und fuhr die restliche Meile nur mit dem Motor steuernd über ein Flach, das zeitweise unter einem Meter war.

    Am Ostrand des Beckens angekommen, kam ich wieder in das “normale” Fahrwasser nach Agger.

    Kurz vor Agger wurde es dann wieder kritisch: Das Fahrwasser war etwa ein Meter breiter als LillyBelle ausgeklappt. Also aufgepasst, dass das Kamel durch Nadelöhr geht!

    Der Hafen selber ist sehr klein und leicht angegammelt. Aber hier gefällt es mir. Nur wenige Touristen, ich bin das einzige Segelboot im Hafen. Kein Wunder bei dieser Anfahrt.

    Am Abend machte ich noch einen Ausflug zum 2 Kilometer entfernten Nordseestrand.

  • Von Gjellerodde nach Thyboroen

    17.7.2025

    Unter Segel legte ich von der Boje ab und fuhr bei schlappen 1 Bft Richtung Thyboroen. Ich wollte über ein nördlich liegendes Fahrwasser den Hafen erreichen. Von diesem Fahrwasser später noch mehr.

    Schon bald realisierte ich, dass das nördliche Fahrwasser zum Segeln zu schmal und zu flach ist. Also abfallen und bei nun guten 3 Bft. Raumschots mit 8 bis 9 Knoten Fahrt zum Fahrwasser Süd und danach durch die Fahrwassermarkierungen. Rasch kam der grosse Hafen mit unzähligen, grossen Windrädern, die dort auf Montage warten.

    Es ist beeindruckend, mit welchen Mitteln hier an der Energiewende geschraubt wird. Das ist ein Riesengeschäft!

    Bevor ich in den Hafen eindrehte, schnupperte ich noch kurz Nordsee-Luft. Bei der Ausfahrt des Sunds stand aber eine unangenehme, steile Welle. LillyBelle bockte und ächzte, da kehrte ich um.

    Plötzlich bemerkte ich einen Delfin, der direkt neben dem Boot die Welle absurfte. Er begleitete mich sicher 10 Minuten und schaute sich wohl das ungewohnte Boot an.

    Wie ich später bemerkte, sind sich die Tiere Boote gewohnt: Permanent wurden Touristen aus dem Hafen in den Sund gekarrt, um Delfin-Watching zu machen. Das geht vom Morgen in der Früh bis am Abend zum Sonnenuntergang! Ob die alle Delfine sehen? Das wage ich zu bezweifeln.

  • Von Venö nach Gjellerodde

    15.7.2025

    Ich hatte mir als Ziel Lemvig, ganz Westlich im Limfjord vorgenommen. Mangels Wind hiess es wieder motoren. Zum Glück waren es nur ca. 14 Meilen. Ich versuchte, den Autopiloten im Track-Modus fahren zu lassen. Ohne grossen Erfolg, immer wieder musste ich eingreifen und den Kurs korrigieren. Einmal mehr musste ich festellen, dass die Logik der Amis, wo Raymarine herkommt, und meine Erwartung an ein Marinegerät nicht kompatibel sind.

    Vor Lemvig gibt es ein Naturschutzgebiet, vor dem 2 Bojen der Danske Toursejler liegen.

    Ich schnappte mir eine Boje und machte es mir in der Kabine gemütlich, während es draussen wieder einmal schüttete.

    16.7.2025

    Ich beschloss, einen Tag an der Boje zu bleiben und einen Landgang zu machen. Gelegenheit, das Kajak auszuprobieren. Fazit: Das Ding ist zwar mühsam aufzustellen, aber als Wasserfahrzeug bewährt es sich.

    Zu Fuss machte ich mich an die Umrundung der Gjellerodde, eine malerische Landzunge mit grosser Lagune. Immer wieder eröffneten sich schöne Aussichten, die mich zum Verweilen einluden.

    In der Ferne konnte ich schon die gewaltigen Windräder vor Tyboroen sehen.

  • Von Struer nach Venoe

    14.7.2025

    Beim Ablegen zog ich mich aus der Box und machte am Bug mit einer Leine am Dalben fest, um die Arme auszuklappen.

    Dabei passierten mir auf der Steuerbordseite gleich 2 Missgeschicke.

    Zuerst verklemmte sich der Barberhauler unter dem vorderen Drehteller – also noch mal zugewinscht und das Tau unter dem Teller hervorgezerrt.

    Danach wieder ausgewinscht gegen viel Druck. Alle bekannten Hindernisse gecheckt. Nix ungewöhnliches entdeckt; also weiter Winschen. Unter Ächzen weigerte sich LillyBelle auch unter Anwendung von Kraft den Flügel auszufalten.

    Eine Inspektion ergab dann, dass sich der Karabiner des Ankers zwischen das Gelenk gelegt hatte. Das hat den Ausleger arg zerzaust. Optisch eine Katastrophe, technisch nicht kritisch.

    Der Karabiner hat es so stark verbogen, dass er nicht mehr einsatzfähig war. R.I.P.

    Die Überfahrt nach Venö unter Motor verlief dann ohne weiteren Zwischenfall.

    Ich machte dort an einer Boje der Danske Toursejler fest, deren Mitgliedschaft ich mir erworben hatte.

  • Einige Tage später

    Seit dem letzten Blog ist viel Zeit vergangen und es ist viel geschehen. Aber mal alles der Reihe nach.

    5. 7.2025 Von Greena nach Hals

    Bei trübem Wetter und 5 Bft Westwind machten wir uns auf den Weg nach Norden. Zuerst profitierten wir noch von einem leicht raumen Wind, aber nach Passieren des Kaps Fornaes blies uns der Wind hart ins Gesicht und es baute sich eine unangenehme, steile Welle auf, die LillyBelle nicht goutierte – wir auch nicht.

    Wir beschlossen daher, statt auf Udbyhoy gegenan zu bolzen, nach Hals durchzuziehen. Das war dann dank leicht raumen Wind und Geschwindigkeiten bis 12 Knoten zwar weiter, aber nicht länger.

    Erschöpft kamen wir am Eingang zum Limfjord an. Zuerst versuchten wir es im südlichen Egense Havn. Aber dort war alles dicht und abweisend. So überquerten wir zusammengefaltet den Limfjord nach Hals. Das war eine Überfahrt an der Grenze des Gesunden für LillyBelle: zu viel Wind und zu viel Welle. Aber es ist noch mal alles gut gegangen.

    Im Hafen dann das gleiche Bild wie auf der Südseite. Alle Plätze belegt, vielfach sogar im Päckchen.

    So knallten wir uns frech an den Service-Kai und verbrachten dort eine kurze aber ruhige Nacht.

    6.7.2025 Von Hals nach Aalborg

    Gegen den Wind und gegen die Strömung kämpften wir uns durch den flussähnlichen Kanal mit 3 Knoten Richtung Westen.

    Aalborg ist vom Wasser her nicht gerade einladend. Schon von weitem sieht man viel Industrie und grosse Wohnblöcke.

    Vor der Brücke mussten wir dann eine halbe Stunde warten, bevor sie aufging. Zum Glück konnten wir dann bei der weiter westlich liegenden Eisenbahnbrücke gleich passieren. Wir fuhren ohne Probleme in den Skudehavn ein und machten an einem Fingerdock fest. Klappe zu – Affe tot.

    7.7.2025 Von Aalborg nach Fur

    Am nächsten Morgen ging’s nach Tanken und Einkaufen weiter mit der Flussfahrt. Nach Aalborg erweitert sich der Limfjord zu einer weiten Wasserfläche. Aber befahrbar ist er grösstenteils nur auf dem schmalen Kanal. Daneben wird es rasch sehr flach.

    Schon fast entmutigt warteten wir bei Logstor auf die letzte Brückenöffnung vor dem richtigen Fjord.

    Wir mussten noch eine Stunde gegen den Wind motoren, dann konnten wir endlich nach Süden abfallen und die Segel setzen.

    Im Süden von Fur legten wir uns gleich neben dem Hafen an den Anker. Die Fahrt dorthin hatte uns versöhnt – Segeln vom Feinsten.

    8.7.2025 Von Fur nach Struer

    Am nächsten Tag ging es unter Segel bei bedecktem Himmel weiter Richtung Süden.

    Spannend wurde es bei der Brücke, welche die Insel Mors mit dem Festland verbindet. Im Fahrwasser kreuzten wir in rascher Fahrt auf und passierten das Hindernis ohne Probleme.

    Bis Struer, ganz im Süden des Limfjordes, ging es dann noch eine Weile, aber da wir segelten, wurde es nicht langweilig. Immer wieder musste man wegen Untiefen Wenden. An der Nordspitze von Venoe sahen wir eine grosse Robbenkolonie am Strand. Ich nahm mir vor, diese zu einem späteren Zeitpunkt noch näher anzuschauen.

    Beim Einparken mit viel Seitenwind in die Box verfehlte ich die Lücke und knallte mit dem Anker voll gegen den Poller.

    Schwein gehabt! Ausser dem geknickten Ego hat es keinen Schaden gegeben.

    In Struer angekommen, beschloss Stefan, dass er von da nach Hause fahre. Die Fahrt nach Thysted, das ursprüngliche Ziel, sah wegen dem Wetter nicht so attraktiv aus.

    Nach einem Hafentag verabschiedete ich Stefan an der Bahnstation.

    Ich blieb in Struer zurück und machte mich an die Planung des nächsten Kapitels.

  • Kühles Westwindwetter

    Seit dem letzten Eintrag hat sich einiges getan. Beständig ist das wechselhafte und kühle Wetter, das uns immer wieder mit starkem Wind und Regen beglückt. Was haben wir seit dem letzten Eintrag erlebt?

    30.6.2025 Von Norsminde nach Aarhus

    Endlich war wieder segelbares Wetter. Nächstes Ziel war Aarhus. Raumschots ging es bei rund 16 Knoten Wind wieder rasch Richtung Norden. Der Shop, bei dem ich eine neue Luke online bestellt hatte, befand sich in Egaa. Wie es sich herausstellte, war dort auch eine grosse, moderne Marina. Nicht unser Fall, aber von dort waren es 15 Minuten zu Fuss zum Shop.

    Am Schluss stellte sich heraus, dass die Marina gar nicht so schrecklich ist. Gute Infrastruktur, saubere Dusche und Einkaufsmöglichkeit in der Nähe.

    2.7.2025 Von Egaa nach Oer Havn

    Am Dienstag wurde wie versprochen die Luke geliefert.

    Rasch hatte ich sie eingebaut und am nächsten Tag ging’s weiter mit Ziel Grenaa. Die Wettervorhersage meldete aber Gewitter gegen Abend. So nahmen wir Oer Havn als Ausweichhafen in Betracht.

    Statt wie gegen Abend erwischte uns die erste Gewitterfront kurz vor Oer Havn. Glücklicherweise blieb es bei einer heftigen Schauer.

    Danach beruhigte sich das Wetter wieder. Trotzdem entschieden wir wegen dem unsicheren Wetter in Oer Zwischenhalt zu machen. Der Hafen liegt im Landesinneren und ist nur über eine Schleuse zu erreichen. Das war für mich eine neue Erfahrung.

    Der Hafen wirkte auf den ersten Blick vergammelt und vernachlässigt. Es liegen viele Boote dort, welche von früheren Fahrten vor sich hinträumen. Zum Teil traurige Anblicke.

    Der Hafen selber stellte sich aber als Glücksfall heraus: Neben einem langen, menschenleeren Strand bot er bei Westwind perfekte Bedingungen für eine ausgedehnte Kite Session mit dem 7er Schirm.

    4.7.2025 Von Oer Havn nach Grenaa

    Bei zügigem West-Südwestwind ging es raumschots Richtung Norden. Es lief so gut, dass wir überlegten, ob wir weiter fahren wollen. Kurz vor Grenaa kam aber dann die erste Regenfront, welche mit einer Böenwalze und starkem Regen unsere Überlegungen überflüssig machte.

    Im Hafen festgemacht, erwischte uns die nächste Regenfront; und so ging es weiter bis in die Nacht.

    Grenaa ist kein Hafen zum Verweilen. Neben dem grossen Industriehafen liegt die grosse Marina. Die ganze Anlage hat kein Charme und für ihre Grösse hat sie auch keine Infrastrukur: Das einzige Restaurant ist zu, Einkaufshop liegt 30 Min. zu Fuss Richtung Grenaa. Kein Ort zum Verweilen. Wir machen uns bei der nächsten Gelegenheit wieder auf die Socken.

  • Hafentage

    Der Wetterbericht sagt bis Montag starke westliche Winde voraus. Was tut man mit einem Hafentag?

    Im Westen vom Hafen beginnt der Norsminde Fjord, ein etwa 2 km langer und 700 Meter breiter Sund, der ein Naturschutzgebiet für Wandervögel ist. Zum Glück sind diese um diese Jahreszeit ausgeflogen.

    Bahn frei für eine ausgedehnte Kite-Session. Der Wind änderte zwar dauernd Stärke und Richtung, aber durch das absolut flache Wasser war es ein Traum, in den Böen Vollgas über das Wasser zu brettern.

    Der Strand bot auch noch seine Überraschungen.

    Neben skurrilen Objekten in der Heide und romantischen Ecken am Strand, gab es noch eine weitere Entdeckung.

    Die putzige Robbe fand Stefan am Strand.

    Fazit: Der Ausweichhafen entpuppte sich als perfekter Ort , um den Starkwind abziehen zu lassen.

  • Ein ereignisreicher Tag

    Unsere Route sollte von Juelsminde nach Marselisburg bei Aarhus führen. Wie der Tracker zeigt, kam es anders.

    Am Morgen fuhren wir bei noch trübem Wetter aus der Marina Juelsmünde und setzten gleich zu Beginn das 3. Reff ins Gross und 2. Reff in der Genua. Vorausgesagt waren Winde zwischen 16-26 kt. West.

    Trotz den anspruchsvollen Bedingungen hatten wir vorerst ein entspanntes Segeln bei halben bis raumen Winden.

    5 Meilen vor dem Ziel gab es bei 28 kt einen Riesenknall und die Genua begann wie wild zu flattern. Eine erste Analyse ergab, dass die Vorluke offen und gespalten war. Durch den fehlenden Druck der Genua verloren wir rasch an Geschwindigeit und das Boot driftete wie beim Beilegen Richtung Lee.

    Ich dichtete die Luke provisorisch ab und wir versuchten, unserem Ziel näher zu kommen. Rasch stellten wir fest, dass LillyBelle so stark gerefft gegen Wind und Welle keine Chance hat. Also kehrten wir um und liefen nach Norsminde ab.

    Dort stellte sich die Hafeneinfahrt als rechte Herausforderung heraus. Das Fahrwasser war sehr schmal, rechts Felsen und links Untiefe.

    Aber auch das meisterten wir gut und bald lagen wir sicher vertäut am Pier

    Nach so viel Abenteuer gönnten wir uns im lokalen Fiskerhus ein leckeres z’Nacht.